Leider mussten wir bei den Damen auch in diese AHTC – Doppelrunde mit vielen Verletzten und anderen Ausfällen starten.
Neben den Langzeitverletzten Sandra, Jenny D., Sabine, Emily und Sophie L. fehlten am Freitag im Hockeystadion auch die zu Unrecht gesperrte Lisa und die nach einer Grippe noch nicht gesunde Denise.
Trotzdem startete die Mannschaft schwungvoll in dieses Spiel – für meinen Geschmack fast zu schwungvoll, denn ich verpasste gleich unsere erste große Torchance. Während ich noch mit meiner Uhr beschäftigt war um auszurechnen, wann der Halbzeitpfiff ertönen würde, starteten Kathi und Xandi schon einen Sturmlauf auf das AHTC Tor, brachten den Ball aber dann nicht an der Torfrau vorbei. Kathi wurde dabei allerdings durch einen gegnerischen Schläger von hinten am Torschuss gehindert, was eigentlich 7m bedeutet hätte, aber wieder einmal nicht gegeben wurde.
Das einzig Positive, was man den Schiedsrichtern dieses Mal zuschreiben kann, war, dass es nicht gleich bei jedem Stockschlag Karten gab, das Spiel dadurch nicht zerpfiffen wurde und es deshalb trotzdem nicht unfair zuging. Man sieht, es geht durchaus auch ohne Kartenspiele, die ohnehin nur in gelb-roten Matchsperren für diverse Spielerinnen aller Vereine enden würden, was auch nicht der Sinn unseres Sports sein kann und darf.
Weiter zum Spiel: Es sollte sich bald herausstellen, dass es nicht unser Tag werden wird. Viele Spielerinnen waren entweder einen Schritt zu langsam, oder ein sicher scheinender Ball wurde doch noch verstoppt oder sprang an den Fuß. Der Gipfel des Unglücks traf an diesem Tag aber unsere unglückliche Torfrau Gitti, die bei allen (letztendlich 7) Gegentreffern den ersten Schuss toll parieren konnte, aber den Nachschuss aus dem Tor kratzen musste. Krönung war ein 7m in der zweiten Hälfte, den Gitti auch fast gehabt hätte, aber ins eigene Tor abfälschte. Hier nicht zu verzweifeln und den Hut drauf zu hauen, dafür gebührt ihr mein vollster Respekt.
Wie gesagt, alle Tore (die meisten aus Strafecken und 2x 7m) fielen nach schön abgewehrten Schüssen, wo dann unsere Verteidigung einfach den berühmten Tick zu langsam reagierte, um den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Und solche Gelegenheiten lässt sich eine Stürmerin wie Caro Körper einfach nicht entgehen und staubte jedes Mal eiskalt ab.
Der Pausenstand von 0:3 war ja noch nicht so schlimm, vor allem, weil wir trotz allem viele eigene Chancen vorfanden, da die AHTC Verteidigung keineswegs sicher stand. Doch an diesem Tag fehlte uns noch der Mut mit letztem Einsatz vorne draufzugehen und AHTC unter Druck zu setzen.
Auch in der zweiten Hälfte spielten wir gar nicht so schlechtes Hockey. Es wurde phasenweise schön zusammengespielt, und auch Torchancen herausgespielt, aber die letzte Konsequenz und Entschlossenheit fehlte. AHTC hatte auch nicht sehr viel mehr Torschüsse als die 7 Tore. Gitti war nicht überbeschäftigt, aber AHTC hatte die kaltblütigeren Stürmer.
Unser einziges „Kaltblut“ an diesem Tag war Angie. Sie erzielte unseren Ehrentreffer auf kuriose Art und Weise: Angie spielt einer AHTClerin den Ball an den Fuß, Schiri Binder zeigt natürlich Freischlag für Post an, aber Schiri Carow zeigt in die andere Richtung, was Angie nicht sieht. Sie legt sich den Ball mit Selbstvorlage auf, die Gegnerin darf nicht mehr eingreifen und alle anderen Gegnerinnen reklamieren (verständlicherweise). Doch Angie lässt sich nicht beirren, läuft alleine bis in den Schusskreis und schießt trocken ein. Kurze Diskussion der beiden Schiris, dann steht fest: Angies Tor zählt!!!
Uns hat diese Aktion natürlich königlich amüsiert, aber im umgekehrten Fall hätten wir uns selbstverständlich wie der AHTC furchtbar aufgeregt, denn die Schiris sollten sich doch einig sein. Aber an diesem Tag war das ohnehin unser einziges Glück.
Sehr positiv war an diesem missglückten Match dennoch, dass es trotz der hohen Niederlage keine Reibereien oder Missstimmungen gab, und trotzdem wieder eine für die andere gekämpft hat.
Den Lohn sollten die Spielerinnen erst zwei Tage später ernten dürfen.