Mit dem kompletten Kader von 13 Kindern und jeder Menge Eltern als Fans traten wir zum Abenteuer Auswärts- und Heimspiel in Wels an.
Gott sei Dank stand uns der gesamte Kader zur Verfügung, denn vor dem ersten Spiel mussten wir gleich den ersten Schock wegstecken: Unsere Kampfmaus Hannah hatte sich beim Aufwärmen den Oberschenkel gezerrt und musste enttäuscht w.o.geben.
Das bedeutete zwar eine Schwächung unserer Offensivkraft rechts, aber alle anderen PostlerInnen kämpften dafür doppelt für Hannah mit.
Der nächste Schock folgte, als der Welser Spielmacher gleich einmal anfing mit Hebern von hinten bis in unseren Schusskreis zu arbeiten. Das hab ich in der U/12 noch nie gesehen, und darauf mussten wir die Kinder erst während des Spiels einstellen. Da der Welser mit der Nummer 5 auch sonst sehr robust spielte und einen Schlag drauf hatte, dass einem schon mal das Herz in die Hose fallen konnte, waren die Kinder erstmal mehr mit ihrem Respekt und ihrer Angst beschäftigt als mit dem eigenen Spiel. So gerieten wir wieder einmal 0:1 in Rückstand. Da wir das schon erlebt haben, steckten wir das aber weg, und es gelang uns Betreuern die Kinder auf den Spielmacher einzustellen und ihm viel von seiner Durchschlagskraft zu nehmen. Es wurde nach und nach gedoppelt, was immer öfter zum Erfolg führte und uns mit Hilfe der lautstarken Fans immer besser ins Spiel brachte. Es gelang der Ausgleich und auch die Führung. Besonders Marios „Mörderhammer“ sei hier zu erwähnen. Sein erstes Tor, das keine abgelenkte Flanke war, sondern wirklich draufgeknallt – aber wie!!!
Vor der Pause gelang den Welsern zwar noch einmal der Ausgleich zum 2:2, aber nachdem wir unsere Taktik in der Halbzeit noch einmal genau besprochen hatten, gaben wir das Heft nicht mehr aus der Hand.
Leider konnten sich die Welser mit unserer aufkommenden Überlegenheit nicht abfinden, und so kam es zu einer weiteren Szene, die ich in einer U/12 noch nie gesehen habe, allerdings von der negativen Seite. Da stand doch ein kleiner Welser Stürmer neben unseren Verteidigern und stieß ihnen ständig das Ende seines Schlägers in die Rippen. Einfach unglaublich!!! Wo lernt man den Kindern solche Sachen, und was kommt dann in einer U/16 oder Herrenliga an versteckten Fouls hinzu>>> Dafür gibt´s von mir, stellvertretend für die Schiris, die diese Aktionen nicht sahen, eindeutig die rote Karte für Spieler und Betreuer. So ein Benehmen würde ich in meinem Team niemals dulden.
Egal, wir haben eine sportliche Antwort darauf gefunden und mit kämpferischer Glanzleistung letztendlich klar mit 5:2 gewonnen.
Gefightet hat jeder in unserem Team. Sogar Konsti, der auch früh von einem harten Schlag der Nummer 5 auf sein Knie getroffen wurde und eine lange Zeit ausfiel, kehrte mit Schmerzen wieder zurück ins Spiel und biss sich tapfer durch. Trotzdem möchte ich dieses Mal ein Mädel ganz besonders hervorheben. Veronika zeigte sich tapferer als alle Burschen in der Mannschaft und stellte sich ein ums andere Mal dem gefährlichsten Gegner mutig in den Weg. Und nicht nur das, sie konnte ihm auch noch jedes Mal den Ball abnehmen!!! Super!!!

Das zweite Match innerhalb von drei Stunden, war dann ein noch größerer Kampf. Nicht nur mit dem Gegner sondern auch mit den eigenen Kräften. Wie alle diejenigen wissen, die selbst Kinder haben, ist es nicht leicht, Kinder im Freien irgendwie ruhig zu stellen. Darum gab es auch kaum jemanden, der die Pause zum Ausruhen nutzte, sondern es wurde weiter munter herumgetobt.
Zum Glück konnte Hannah im zweiten Spiel dank eines Schnelleinsatzes von Andi U. mit ihrem Vater, die ihr einen elastischen Verband verpassten, wieder mit dabei sein. Halbwegs schmerzfrei konnte sie zwar noch nicht 100 Prozent Leistung bringen, aber doch eine Menge frischen Wind.
Diese zweite Partie ging lange Zeit hin und her. Zumindest was die Tore betrifft. Spielanteil hatten wir auf alle Fälle bedeutend mehr als Wels, aber die Durchbrüche der Nummer 5 bereiteten uns immer wieder Schwierigkeiten. Nach vorne wurde aber immer besser zusammen gespielt und schöne Torchancen heraus gespielt. Leider wurde auch viel vernudelt, was dazu führte, dass wir uns nach 2:1 Pausenführung erst in Hälfte 2 mit 3 Toren Differenz absetzen konnten. Doch immer wieder holten die Welser ein Tor auf, sodass wir uns nicht ausruhen konnten. Dank Fabis 5 Toren stand aber unser Sieg nie in Frage. Endstand: 7:4.

Fazit: Wir haben es überstanden, auch wenn wir bei unserem „Heimspiel“ das Tor selbst auf den richtigen Platz stellen mussten und als „Heimmannschaft“ nach dem Spiel nicht einmal mehr eine Garderobe und eine Dusche zur Verfügung hatten, weil wieder einmal die Halle durch Basketball belegt war. Die Welser hatten aber schon noch eine Kabine samt Dusche. Unsere Kids fuhren aber auch stinkig zu Mc Donalds und feierten dort ihre 6 Punkte.
Danke an alle Eltern, die uns auch in Wels eine Heimatmosphäre schafften und die Kinder so toll unterstützten.

» Vielleicht müssen in Zukunft alle Wiener und Niederösterreichischen Vereine, die ihre HEIMSPIELE nun hocherfreut in Wels austragen DÜRFEN> MÜSSEN> einen Wohnwagen mit Dusche ausgestattet mitbringen. Schließlich ist ja die Heimmannschaft für die Bereitstellung von Kabinen und Duschen verantwortlich. Nicht vergessen das Duschrecht hat dann natürlich auch der Gegner als HC Wels. Man kann nur hoffen, dass diese sehr umstrittene Maßnahme nicht den Wiener Vereinen schaden wird und hier Kinder verloren gehen. Beim WAC (siehe Forum) gibt es in dieser Richtung schon Diskussionen.
lg Eva