Elternhockeyturnier Erlangen
Der Anreisetag war - wie schon im Vorfeld befürchtet, einer der Herausforderungen. Schon Freitag vormittags war Treffpunkt am Hauptbahnhof. Waren die mitgebrachten Sportaschen und Trolleys vorerst noch halbleer, füllten sie sich nach einer noch nie dagewesenen Einkaufstour rasch mit Verpflegung für die lange Zugfahrt. Mit Müh und Not schafften wir es, das überfüllte Gepäck im Zug zu verstauen. Auch unsere sportlichen Einkäufe Nici und Philip waren mit an Board. Zu leise waren wir nicht, wie uns einige unserer lieben Mitreisenden versicherten, aber fünf Stunden Essen, Trinken und Blödeln fordert eben so manches Opfer. Philip brachte noch ein Phantom mit, eine gewisse Eva Z. begleitet uns bis Erlangen und ward dann am Samstag beim Turnier zu Fleisch und Blut. Sollten diese Zeilen nicht alle verstehen, macht nichts, kann man getrost als Insider bezeichnen.
Abends waren wir angeblich noch alle in der Stadt und Abendessen, manche aber nicht mehr mit allen Sinnen dabei. Auf Grund des sportlich doch herausfordernden Tages, startete die Meute relativ zeitlich den Rückzug, standen ja die nächsten zwei Tage ruhige und erholsame Turniertage an.
Aus verschiedenen Gründen waren wir ziemlich unterbesetzt und so machten wir uns gleich bei der Ankunft in der Halle auf die Suche nach Personen, die wenigsten ein bisschen Hockey spielen konnten und waren auch erfolgreich damit. Ein Spieler des Heimteams, der es offensichtlich nicht ins Aufgebot geschafft hat, entwickelte sich bei uns sofort zum Spielmacher. Vom e rstenGegner wurden wir überrascht, eigentlich rechneten wir am Vormittag mit dem Gegner „Riesling trocken", wie zuletzt in Mönchengladbach, doch plötzlich stand uns „Spätlese" gegenüber. Darauf waren wir taktisch nicht vorbereitet und mit der Aussicht auf süßen Wein nach dieser Nacht konnte das nichts werden, verständlicherweise ging das Match dann 2:0 verloren. Deshalb suchten wir gleich nach weiteren Mitstreitern und waren bei unseren Freunden, den Wolpertingern, erfolgreich. Mit noch zwei mehr schaute es schon ein wenig besser aus, doch es reichte nur zu einem 0:1 im Spiel zwei gegen den Heimverein. Dazwischen punkteten wir aber voll bei den Zusatzspielen, im Eierlauf waren unseren Frauen sowieso gesetzt und beim Minigolf auf der Einloch-Anlage ließen wir auch nichts anbrennen, sehr starke Vorstellung.
Spielerisch haben wir es nicht so geschafft, also machen wir es mit der Kraft, war die Devise. Die Wasen Chilis waren der dritte Gegner, da wir nicht punktelos da stehen wollten, gaben alle jetzt richtig Gas. De Burgermeester tankte sich links durch und „schoss“ mit einem unwiderstehlichen Backhand-Querleger unseren Käptn derart am Schläger an, dass Sonja einfach nicht mehr rasch genug ausweichen konnte und schon haben wir unser erstes Tor geschossen. Der Käptn, normalerweise eine Spezialistin im Ausweichen, war hier machtlos. Beherzt brachte man dieses Vorsprung mit Hilfe der Legionäre ins Ziel, Dreipunkter!
Schnell noch ein paar Kaltgetränke in der Halle und dann ging es zur Vorbereitung des wichtigsten Teils bei solchen Veranstaltungen. Das Abendessen musst man sich mit verschiedenen Spielen erst verdienen. Schon beim ersten Spiel zeigten die KommPostler wo es in der dritten Halbzeit lang geht. Wir waren einfach unschlagbar im schnell Aufstehen und hinter-dem-Sessel-stellen, da machte sich das jahrelange Training wieder bezahlt. Somit durften wir als Erste zum Buffet, schon wieder ein Sieg. Via Tischtennis, das Ringerl wird in Deutschland zum Rundlauf, konnte man sich noch ein Runde Schnaps verdienen. Warum wir hier frühzeitig ausgeschieden sind, muss noch per Videoanalyse besprochen werden, so was darf einfach nicht passieren. Zwar hatten wir einen krankheitsbedingten Ausfall zu kaschieren, aber wenn man derartig „breit“ aufgestellt ist und als haushoher Favorit ins Spiel geht, muss man sich einfach durchsetzen.
Über den Rest der dritten Halbzeit wird der Mantel des Schweigens ausgebreitet.
Am Tag 2 machten wir das, was wir schon gut konnten: verlieren. Im ersten Spiel ging es eng her, aber letztlich mussten wir uns 1:2 geschlagen geben. Sonja war es mit ihrer unnachahmlichen Beweglichkeit, die das Tor vorbereitete, Edgar von den Wolpis musste nur noch einschieben. Im letzten Spiel trat uns unser Lieblingsgegner, die Wolpertinger entgegen. Damit fielen wir plötzlich um unsere Verstärkungen um. Macht nichts, schnell sind zwei neue Mitspieler organisiert und los geht’s. 11 Minuten konnten wir das 0:0 halten, die Aussicht auf die wartenden Elektrolytgetränke versetzte uns dann in eine Starre, Endergebnis 0:4.
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