Vali & Vali

Kurti, Friday, 21. June 2019, 18:42 (vor 1775 Tagen)

Gleich sind nur die Spitznamen, ihr Tormann-Job und die Außergewöhnlichkeit, aber unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen.

Valentin, muss immer den typischen Zweier-Goalie machen. Ein extrem undankbarer Job. Vor sich hat er den schier unüberwindbaren Matti, so kommt man nur zu Einsätzen in der Bundesliga, wenn der Einsergoalie mal ausfällt oder vielleicht mal in einem unbedeutenden Match aus Mildtätigkeit. Wenn man dann endlich mal drankommt, erwartet natürlich jeder, dass man mindestens die Leistung des Einsergoalie bringt, ohne Spielpraxis versteht sich. Hier bei Laune zu bleiben und stets parat zu sein, wenn man einspringen muss und dann auch noch eine sehr gute Leistung abzurufen, zeigt von Größe, Geduld und Teamgeist. Valentin ist mit 24 Jahren im besten Sportleralter, außer einem "Danke", dass hin und wieder einem Mitspieler auskommt erntet man auf dieser Position ja gar nichts. Deshalb vor dem Vorhang und ein GROSSES DANKESCHÖN von uns allen!

Ganz anders die Voraussetzungen bei Valerie. Eigentlich eine Nachwuchs-Torfrau, die ganz zu Ende der Saison zu einem Einsatz in der Damen-Bundesliga gerufen wurde, weil die Einser-Torfrau auf Maturareise und daher nicht verfügbar ist. Da sagt sie einfach: "Ja, ich mach das". Das muss man sich einmal vorstellen: Valerie, ein 14-jähriges Mädel (!!), stellt sich in der Hockey-Bundesliga gegen die stärkste Mannschaft der Meisterschaft im wichtigsten Match der Saison des ganzen Teams, einfach ins Tor und: "Ja, ich mach das", vor dem Match noch mit dem kleinen Zusatz "Heute lasse ich keinen rein". Valerie, Du bist (natürlich im positiven Sinne) ein mentales Monster. Jede andere 14-jährige hätte sich wohl geweigert - sehr verständlich und wenn sie aus gewissen Druck heraus vielleicht doch gespielt hätte, wären ihr wohl vor lauter Knieschlottern und Zittern schon vor dem Start die Schrauben aus der Helmgarnitur gefallen. Nein, Valerie wärmt einfach auf, als wäre sie schon jahrelang in diesem Fahrwasser. Stellt sich mit stoischer Ruhe den Granaten beim Einschießen. Aus zirka 8 kurzen Ecken für den Gegner, bekommt sie kein einziges Tor! Sie hält auch etliche Bälle aus dem Spiel heraus und bringt ihr Team trotz Dauerdruck des Tabellenersten im letzten Viertel letztlich in die Verlängerung. Unglaublich, sensationell, mit Worten nicht zu beschreiben. Eine 14-jährige, die vor zirka 5 Jahren zum Hockey gestoßen ist, nach langsamer Anfangsphase nach ungefähr einem Jahr ihren Platz im Tor gefunden hat, U12 und bis vor kurzem noch U14 gespielt hat und wäre die abgefälschte Ecke deines Teams in der ersten Hälfte der Verlängerung mit Golden Goal nicht an die Latte gegangen, sondern rein, hättest Du morgen die Chance gehabt österreichische Meisterin im Hockey zu werden. Du musstest letztlich doch zwei rein lassen, aber an Dir ist das keinesfalls gelegen, gegen diese Tore war einfach nichts zu machen. Alle hätten auch den Hut ziehen müssen, selbst wenn Du fünf Eiertore bekommen hättest. Wer hätte es Dir verübelt? So aber war Deine Leistung großartig, Du bist großartig! Ein neutraler Fan mit Post-Insider – Wissen meinte: "Da hätte ich wohl ein Vermögen gewinnen können, wenn ich vor zwei Jahren gesagt und gewettet hätte, die Valerie ist die Erste, die aus der goldenen Post-Mädelgeneration in zwei Jahren im FinalFour der Damen spielt." Auch das beschreibt die Situation gut. Valeries Mama ist draußen vor Nervosität fast gestorben, wir kamen gar nicht nach ihr Beruhigungsgetränke zu bringen. Trotz der Niederlage war danach der Stolz aber umso größer und nicht nur die Mama war unendlich stolz, sondern die ganze mitgereiste Post-Fangemeinde. Deshalb vor dem Vorhang und ein GROSSES DANKESCHÖN von uns allen!

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Vali & Vali

eva @, Friday, 21. June 2019, 20:30 (vor 1775 Tagen) @ Kurti

Ein großartiger Bericht und danke sowohl an den Präserl als auch an Kurti, dass sie mir die "Hauptarbeit" der Berichterstattung genommen haben. Es war nicht die Enttäuschung, die mich am schnelleren Schreiben hinderte, nein es war einfach eine totale Müdigkeit und Erschöpfung.
Zuerst noch ein Statement zum Damenspiel. Ja ich habe mich so gefreut, die Damen endlich zu sehen, dann kam dieses schreckliche Gewitter und ich glaube ich war der "nasseste Fan! in dieser Gruppe. Aber beim Herrenspiel sagte ich mir: ein richtiger Fan muss das schon aushalten. Dem war leider nicht so und ich verpasste, wie man von allen Seiten gehört hat, das wohl beste Spiel unserer Damenmannschaft seit langem. Mädels ihr habt etwas ganz, ganz Großes geleistet, ihr habt eine Mannschaft, von der man in letzter Zeit nur Sensationelles hörte, nahe des Absturzes gebracht.
Zur Torfrau: Ich gratuliere Valerie von ganzem Herzen, und ich weiß wie ihre Mama immer mitzittert. Ich glaube es gab und gibt keine Torfrau, die mit ihrem ersten Bundesligaeinsatz gleich in einem Halbfinale gespielt hat. Vali Hut ab und denke in jedem Spiel, du hast das Zeug zu einer ganz "großen" Torfrau zu werden.
Aber besonders gefreut hat mich auch, dass Gitti ausgeholfen hat und mit ihrem gehaltenen 7m auch zur Verlängerung beigetragen hat. Das ist aber nicht der einzige Grund. Was zeichnet den Postsportverein besonders aus, wenn Not am Mann oder der Frau ist, dann kann man immer wieder auf Spielerinnen aus vergangenen Zeiten zurückgreifen. (ich denke da z.B an Jo Muhr, Scheiti, Zloki, S.Paul, Sebi, selbst Brigitte Sedy hat uns in einem ganz wichtigem Spiel zum Sieg verholfen, und viele, viele mehr.) Dafür bin ich eigentlich mehr stolz, als auf Siege. Noch ein Wort zu Gitti, ich denke Mama Monika hat sicher genauso mitgezittert, wie Valeries Mama.
Abschließend möchte ich noch sagen: Ich habe Kurti vor dem Spiel gesagt, dass ich den Sieg eher den Damen als den Herren zutraue. Leider sind beide Teams ganz knapp gescheitert, aber beide Teams konnten erhobenen Hauptes den Platz verlassen.
P.S: Für mich sind Ersatztorleute immer die "ärmsten Hunde", und ich weiß nicht wie oft ich betont habe, wie sehr ich Vali im Herrenteam bewundere oder zu anderen Zeiten Jo Muhr. Sie sind eigentlich die richtigen Helden und vielleicht ein bisschen die Helden der Herzen. Aber noch sein Held war heute wieder einmal unser Matje. Er kam mit operierten Bein, zog die Schienen an und hoffte wahrscheinlich dass Vali nichts passiert und er nicht ins Tor muss. Großartige Aktion lieber Matje. So sind´s halt die Postler.
lg Eva
lg Eva

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