Vali & Vali
Gleich sind nur die Spitznamen, ihr Tormann-Job und die Außergewöhnlichkeit, aber unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen.
Valentin, muss immer den typischen Zweier-Goalie machen. Ein extrem undankbarer Job. Vor sich hat er den schier unüberwindbaren Matti, so kommt man nur zu Einsätzen in der Bundesliga, wenn der Einsergoalie mal ausfällt oder vielleicht mal in einem unbedeutenden Match aus Mildtätigkeit. Wenn man dann endlich mal drankommt, erwartet natürlich jeder, dass man mindestens die Leistung des Einsergoalie bringt, ohne Spielpraxis versteht sich. Hier bei Laune zu bleiben und stets parat zu sein, wenn man einspringen muss und dann auch noch eine sehr gute Leistung abzurufen, zeigt von Größe, Geduld und Teamgeist. Valentin ist mit 24 Jahren im besten Sportleralter, außer einem "Danke", dass hin und wieder einem Mitspieler auskommt erntet man auf dieser Position ja gar nichts. Deshalb vor dem Vorhang und ein GROSSES DANKESCHÖN von uns allen!
Ganz anders die Voraussetzungen bei Valerie. Eigentlich eine Nachwuchs-Torfrau, die ganz zu Ende der Saison zu einem Einsatz in der Damen-Bundesliga gerufen wurde, weil die Einser-Torfrau auf Maturareise und daher nicht verfügbar ist. Da sagt sie einfach: "Ja, ich mach das". Das muss man sich einmal vorstellen: Valerie, ein 14-jähriges Mädel (!!), stellt sich in der Hockey-Bundesliga gegen die stärkste Mannschaft der Meisterschaft im wichtigsten Match der Saison des ganzen Teams, einfach ins Tor und: "Ja, ich mach das", vor dem Match noch mit dem kleinen Zusatz "Heute lasse ich keinen rein". Valerie, Du bist (natürlich im positiven Sinne) ein mentales Monster. Jede andere 14-jährige hätte sich wohl geweigert - sehr verständlich und wenn sie aus gewissen Druck heraus vielleicht doch gespielt hätte, wären ihr wohl vor lauter Knieschlottern und Zittern schon vor dem Start die Schrauben aus der Helmgarnitur gefallen. Nein, Valerie wärmt einfach auf, als wäre sie schon jahrelang in diesem Fahrwasser. Stellt sich mit stoischer Ruhe den Granaten beim Einschießen. Aus zirka 8 kurzen Ecken für den Gegner, bekommt sie kein einziges Tor! Sie hält auch etliche Bälle aus dem Spiel heraus und bringt ihr Team trotz Dauerdruck des Tabellenersten im letzten Viertel letztlich in die Verlängerung. Unglaublich, sensationell, mit Worten nicht zu beschreiben. Eine 14-jährige, die vor zirka 5 Jahren zum Hockey gestoßen ist, nach langsamer Anfangsphase nach ungefähr einem Jahr ihren Platz im Tor gefunden hat, U12 und bis vor kurzem noch U14 gespielt hat und wäre die abgefälschte Ecke deines Teams in der ersten Hälfte der Verlängerung mit Golden Goal nicht an die Latte gegangen, sondern rein, hättest Du morgen die Chance gehabt österreichische Meisterin im Hockey zu werden. Du musstest letztlich doch zwei rein lassen, aber an Dir ist das keinesfalls gelegen, gegen diese Tore war einfach nichts zu machen. Alle hätten auch den Hut ziehen müssen, selbst wenn Du fünf Eiertore bekommen hättest. Wer hätte es Dir verübelt? So aber war Deine Leistung großartig, Du bist großartig! Ein neutraler Fan mit Post-Insider – Wissen meinte: "Da hätte ich wohl ein Vermögen gewinnen können, wenn ich vor zwei Jahren gesagt und gewettet hätte, die Valerie ist die Erste, die aus der goldenen Post-Mädelgeneration in zwei Jahren im FinalFour der Damen spielt." Auch das beschreibt die Situation gut. Valeries Mama ist draußen vor Nervosität fast gestorben, wir kamen gar nicht nach ihr Beruhigungsgetränke zu bringen. Trotz der Niederlage war danach der Stolz aber umso größer und nicht nur die Mama war unendlich stolz, sondern die ganze mitgereiste Post-Fangemeinde. Deshalb vor dem Vorhang und ein GROSSES DANKESCHÖN von uns allen!
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