Post-Damen mit interessantem Auftaktspiel

Kurti, Monday, 07. September 2020, 18:13 (vor 1327 Tagen)

Eine neu formierte und extrem verjüngte Damen-Bundesliga-Mannschaft des Post SV startet mit einer 1:4 Niederlage gegen den Meisterschafts-Cofavoriten SV Arminen. Bei den Post-Mädels spielten 7 Debütantinnen am Feld, davon sogar zwei 14-jährige, der Altersschnitt von 17,9 Jahren war für ein Bundesliga-Team wohl rekordverdächtig.

Arminen holte einige arrivierte Stars in die Mannschaft zurück und will damit wieder ein gewichtiges Wort bei der Vergabe des Meistertitels mitreden. Sie starteten daher auch sehr aggressiv und wollten wohl zeigen, dass man heute die Post mit Haut und Haaren auffressen will. Doch beim Gastteam ließ man sich trotz der Jugend nicht einschüchtern und fightete so gut es ging dagegen. Viele Tormöglichkeiten der Arminen gab es trotz drückender Überlegenheit daher nicht, das lag auch an der von den Routiniers Katrin und Kathi sehr gut organisierten Abwehr und der unermüdlichen Gloria im defensivem Mittelfeld. Nach ca 10 Minuten kamen die ersten Entlastungsangriffe des Post SV, das Match wurde offener. Mit einem 0:0 ging es in die erste kleine Pause. Die zwei Minuten reichten natürlich nicht, um alle taktische Anweisungen zu geben, die in so einer neuformierten Mannschaft nötig wären, aber mit viel Elan und Enthusiasmus ging es wieder aufs Feld. Die Gastgeber wollten endlich in Führung gehen und schafften das dann auch nach ca 20 Minuten Spielzeit. Ob der Führung und der enormen Laufarbeit zu Beginn nahmen sie dann ein wenig das Tempo raus. Diese Gelegenheit nutzen die Postlerinnen umgehend. Der erste Angriff über rechts brachte noch nichts ein, doch dann spielte Andrea Liv auf der rechten Seite an, die zog wie gewohnt zielstrebig in den Schusskreis, ein scharfer Schlag zur Mitte und Stella kam genau im richtigen Moment nach vor und versenkte den Ball mit einem Stecher hoch ins rechte Eck der völlig verdutzten polnischen Teamtorfrau. Überraschender und umjubelter Ausgleich, die ungewöhnlich vielen Fans des Post-Damenteams waren aus dem Häuschen. Die Co-Produktion durch arrivierte und den neuen jungen Spielerinnen zeigt, dass die Integration der Jugendspieler in das Team in vielen Vorbereitungsspielen und bei einigen Teambuilding-Events schon sehr gut gelungen ist. Dass die Offensivkraft des neuen 2005er-Jahrgangs auch bei den Bundesliga-Damen funktioniert hat man bereits in der Vorbereitung gesehen. Bis zur Pause gab ein es noch ein paar wenig Klein-Chancen, aber es passierte nichts mehr. Wie man bei der Pausenansprache deutlich hörte, war der Trainer der Arminen sichtlich nicht zufrieden. Mit so viel Gegenwehr hat man offensichtlich nicht gerechnet.

Auch der zweite Durchgang startete mit leichten Vorteilen für die Arminen, die dann auch in Führung gingen. Danach folgte eine starke Phase von Post. Mit intensivem Pressing ließen wir die Arminen 8-10 Minuten kaum mehr über die Mittellinie, wir wollten den abermaligen Ausgleich. Eine gute Chance und eine Ecke, die von der Torfrau pariert wurde, brachten aber nichts ein. Ein Fehlpass von uns und dann spielten die Routiniers der Arminen einen perfekten Konter im eigenen Stadion und stellten auf 3:1. Dabei sah man natürlich die Klasse der Gegnerinnen, die fast ausschließlich aus heimischen und ausländischen Teamspielerinnen besteht. Für uns war das ein wenig so wie der Genickschuss, zum einen ging der Glaube an den Punktgewinn verloren, zum anderen schwanden auch die physischen Kräfte bei der einen oder anderen. Daher fingen wir uns gegen Ende einen weiteren Treffer ein und brachten uns damit ein wenig um ein tolles Ergebnis.

Nach der ersten Meisterschafts-Runde und den Vorbereitungsspielen kann man als Fazit festhalten: AHTC und die wieder stärkeren Arminen stehen deutlich über den anderen Teams und werden sich wohl den Titel untereinander ausmachen. Bei den weiteren vier Teams kann wahrscheinlich jeder jeden schlagen, auch weil WAC durch einige Ausfälle und Abgänge ein wenig schwächer und HC Wien ein wenig stärker als letzte Saison scheint. Ein spannender Kampf um die FinalFour-Plätze steht wohl bevor.

Aus Postsicht kann man festhalten, dass das Team kompakter wurde, damit auch mehr Wechsel zur Verfügung stehen und wir flexibler geworden sind. Die extrem jungen Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs bringen viel Angriffspower, was der Mannschaft natürlich gut tut. Die Routiniers bilden vor allem defensiv das Gerüst und takten das Spiel nach vorne. Eine gute Mischung, die sich ganz sicher weiter Erfahrung holen wird und von Match zu Match steigerungsfähig ist. Leistungsschwankungen werden uns noch eine zeitlang begleiten, aber das ist ganz normal. Die erfolgreiche Zukunft liegt vor uns!

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