DB holt ein unerwartetes Remis zum Abschluss

Kurti, Thursday, 15. June 2023, 09:36 (vor 317 Tagen)

Das lange Wochenende, Maturaprüfungen, Krankheiten und Verletzungen, die Hernalserinnen brachten nur noch 10 Spielerinnen zusammen. Das auch nur, weil mit Ilva eine einsprang, die seit 1,5 Jahren keinen Hockeyschläger mehr in der Hand hatte, von Trainings schon gar nicht zu sprechen. Aber in diesem Team steckt so viel Potenzial, trotz Unterzahl von Beginn weg, war die Stimmung auch hervorragend. Coach Jakob motivierte die Mädels und stellte die Truppe ohne Zwänge taktisch gut ein. Universitas hat auch eine junge Truppe, die aber einen Sieg für Platz zwei und damit das Relegationsmatch benötigte. Das war aber gleichbedeutend mit Druck und das merkte man auch. Hernals überließ den Heimischen großteils das Spiel und versuchte Kräfte zu sparen und so wenig wie möglich Chancen für die Gegnerinnen zuzulassen. Das gelang im ersten Viertel sehr gut und so ging es mit einem 0:0 in die erste Pause. Im zweiten Viertel änderte sich nicht viel, das Match plätscherte so dahin, Universitas feldüberlegen, aber kaum mit Torchancen. Wenn mal was durchging war Ella im Tor zur Stelle und hielt hinten die Null. Im Mittelfeld rackerten die Laufmaschinen Anna, Stella und Johanna, sie spulten ein unglaubliches Pensum ab und setzten sich immer wieder technisch durch. Die beiden Stürmerinnen Lena und Ilva waren naturgemäß nicht überbeschäftigt und mussten ob der Unterzahl immer wieder auch ein wenig nach hinten arbeiten. Universitas fiel kein geeignetes Mittel ein, um den Abwehrriegel der Hernalserinnen zu knacken. Hinten standen Luise und Lara zentral und Tia und Elena außen einfach extrem gut, daher auch in der Halbzeit-Pause weiterhin der überraschende Stand von 0:0.

Die zweite Hälfte startete wie gewohnt, Universitas biss sich die Zähne an den kämpfenden Hernalserinnen aus und wurde zusehends frustrierter, weil ja ein Sieg her musste und man natürlich dachte gegen den Letzten mit 10 Spielerinnen wird das eine klare Sache werden. Plötzlich erkannte Hernals die Situation und stellte überraschend auf Angriffsmodus um. Obwohl in Unterzahl, kam man plötzlich mehrfach gefährlich in den gegnerischen Schusskreis. Erst eine Halbchance nach einem Energieanfall von Tia, dann plötzlich Ecke, die aber vergeben wurde. Gleich die nächste Chance, Ilva sucht den Abschluss, Verteidigerin kann nur mehr mit Fuß auf der Linie klären, Nachschuss und Tor! Leider hatte das Schiriteam gleichzeitig schon den 7er gepfiffen. "Routinier" Luise tritt an und verwertet souverän, damit stellte man den Spielverlauf auf den Kopf. Es folgte gleich noch eine Ecke für Hernals, die Torfrau pariert aber. Dann folgte eine Ecke für Universitas, aber Ella steht hinten wie eine Wand. In der letzten Pause musste sich Universitas noch eine Predigt vom Trainerteam anhören, während auf Hernalsseite nur Lobeshymnen kamen. Die Kräfte schwanden schön langsam bei den Gästen, aber nur noch 15 Minuten und die Führung mobilisiert natürlich Reserven. Der Abwehrkampf wurde immer intensiver, weil Universitas unbedingt noch gewinnen wollte. Es machte aber allen soviel Spaß sich da entgegenzustemmen und man munterte sich ständig gegenseitig auf. Mit dieser perfekten und geschlossenen Kollektivleistung hielt man bis zur 57. Minute die Führung, dann kam Universitas mit einem Nachschuss zum Ausgleich. In den letzten drei Minuten warfen die Heimischen noch alles nach vor, aber Ella im Tor hielt alles! Am Ende ein heroisches 1:1 herausgeholt, viel Freude bei den Hernalserinnen und dem Betreuerteam. Man fragt sich, warum dieses Team Tabellenletzter ist. Ilva war mit 20 Jahren die Oma im Match, die nächstälteste immerhin schon 17! Mit diesem Remis verhalf man indirekt dem HC Graz zum Relegationsspiel gegen Post SV.

Fazit: Einmal mehr sah man im Teamsport den Unterschied zwischen guten Vibes, Positivität und kollektiver Leistung einer Mannschaft versus Druck, Zwang und Frust!

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