Licht und Schatten bei der U/10A

Sabrina, Monday, 29. September 2008, 19:22 (vor 5688 Tagen)

Vorab einmal das Positive an diesem frühmorgendlichen Spiel:
1.) Die Sonne strahlte vom Himmel.
2.) Die Kinder kamen alle frisch und fröhlich zum Match.
3.) Fabi war in seiner gewohnten Spiellaune.
4.) Wir waren mit zwölf Kindern in Maximalbesetzung – die Gegner waren alleine deshalb schon neidisch.
5.) Das Ergebnis von 10:2 stimmte auch (vor allem, weil Arminen später nur 7:1 gegen Neudorf gewinnen konnte!!!)

Weniger positiv stimmte mich, dass die meisten Kinder zwar theoretisch vor dem Spiel gewisse Spielzüge erklären können (z.B. was heißt Abspiel in 90 Grad), aber im Match nur wenig umgesetzt wird. Da wird, wie auch schon Alexander geschrieben hat, noch viel zu viel geträumt (nicht nur in der Verteidigung!!!). Manch einer ist total überrascht, dass plötzlich ein Pass auf ihn zukommt und kann nicht mehr schnell genug reagieren. So ging denn auch so mancher Pass ins Out, weil der Ball nicht mehr gestoppt werden konnte. Es stimmt schon, was man so oft hört, dass bei vielen Kindern in diesem Alter die Konzentration noch nicht sehr lange anhält.
Andererseits muss man sagen, dass einige Kinder in ihren kurzen Einsätzen nicht oft die Gelegenheit bekommen zu zeigen, was sie vielleicht schon können. Daher haben Walter und ich uns auch entschieden, ab sofort nur noch einen Kader von 10 Kindern zu jedem Match einzuladen, denn sonst ist das für uns mit dem Tauschen viel zu stressig (ich kann mich zum Teil gar nicht aufs Match und die Leistung der Kinder konzentrieren), sondern auch für die Kinder ist es besser, wenn nicht gar so oft getauscht werden muss.
Ich habe auch schon mit den Kindern nach dem Match gesprochen, dass beim Training von vielen konzentrierter aufgepasst und gearbeitet werden muss, damit wir uns weiterentwickeln können. Nur durch intensives Üben werden wir besser, und Fabi muss sich nicht mehr alleine für die Mannschaft zerreißen. „Eine Mannschaft ist immer nur so gut wie ihr schwächstes Glied“ heißt es so schön, und daran müssen wir arbeiten. Wir werden nicht aus allen Kindern kleine „Fabis“ machen können, aber wenn es uns gelingt die Leistungsspanne zu diesem „Übertalent“ zu verkleinern, haben wir schon einen großen Schritt gemacht.
In der Hallensaison (sollte Fabi in der U/12 spielen) haben wir erstmals die Möglichkeit zu zeigen, was wir ohne ihn zustande bringen. Einstweilen sind wir alle noch heilfroh, dass wir ihn haben und er Spiele im Alleingang entscheiden kann. Wie mannschaftsdienlich er spielen kann, wissen wir spätestens seit dem Match gegen BHC.
Walter und ich werden jedenfalls versuchen, die Kinder in kleinen Schritten auf ein höheres Niveau zu bringen, damit die Herren- (und auch Damenmannschaft) in Zukunft mehrere Talente als Nachschub bekommt.
Schauen wir ´mal, wie sich unsere Kids am kommenden Sonntag gegen stärkere Gegner schlagen. Dann können wir uns auch ausrechnen, wie unsere Chancen im Frühjahr im Meister- Playoff stehen werden.
Zum Abschluss möchte ich noch Max zu seiner tollen Tormannleistung gratulieren – 2 Schüsse aufs Tor und 2x super abgewehrt.
Und du, lieber Jan, sei nicht traurig: Du hast vielleicht zwei Tore bekommen, aber du bist deswegen bestimmt kein schlechterer Tormann. Ein Penalty ist immer schwierig abzuwehren, und beim ersten Tor hat dich deine Verteidigung im Stich gelassen. In der 2.Halbzeit hat man es als Tormann immer schwieriger, weil die Mannschaft schon etwas müder und unkonzentrierter ist. Aber du bist einer der fleißigsten Trainierer, und deshalb wirst du bestimmt sowohl im Tor als auch auf dem Feld eine wichtige Stütze für jede Mannschaft werden!!!
Bitte den Bericht nicht negativ zu sehen, aber wer mich kennt weiß, dass ich meine Mannschaft nicht nur in den Himmel hebe, weil sie gewonnen hat, sondern auch Fehler aufzeige, damit diese verbessert werden können. Meinen Fehler mit zu vielen TauschspielerInnen habe ich schon ausgemärzt, denn natürlich sind auch Trainer und Betreuer nicht fehlerlos.
Die Kinder werden bestimmt auch genug gelobt, aber jeder muss auch lernen mit ein wenig Kritik umzugehen, denn nur dadurch werden wir wirklich stark. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe selbst zwei Kinder, die von mir (und auch meinem Mann) niemals nur Lob geerntet haben, sondern sehr wohl immer wieder gehört haben (und immer noch hören), wenn sie SCH...... gespielt haben. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen - sind sie beide österreichische TeamspielerInnen geworden.

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